Rassenportrait - Thaikatze
Ein neuer Name für eine alte Rasse
Thaikatze ist der neue Name für die authentische, klassische, traditionelle Siamkatze. Ihre Geschichten und Legenden haben den gleichen Ursprung.
Beide Rassen stammen aus dem damaligen Siam, dem heutigen Thailand. Seit über 700 Jahren wird dort die Wichianmat ( Monddiamant) eine Hauskatze mit auffälliger Point-Färbung und leuchtend blauen Augen als Haustier geschätzt.
Ende des 18. Jahrhunderts gelangten die ersten Siamkatzen mit Seefahrern und Kolonisten nach England. Als der siamesische König Chulalongkorn dem britischen Generalkonsul im Jahr 1884 ein Siam-Pärchen schenkte, war dies der Startschuss für die moderne Siamkatzen-Zucht in Europa. „Pho“ und „Mia“ waren die Stammeltern der neuen Rasse. 1892 wurde der erste Zuchtstandard der „Royal Cat of Siam“ erstellt.
1901 folgte die Gründung des „Siamese Cat Club“ in England.
Während viele Katzenfreunde den neuen Typ bevorzugten, vermissten andere das gemäßigtere, robustere Aussehen der Rasse.
1980 entstanden so die ersten Zuchtvereine, die sich gezielt dem ursprünglichen, traditionellen Typ der Siamkatze widmeten.
1990 kam es dann zur Aussplittung der Rasse und der traditionelle Typ oder „Old style“ wurde zum neuen Namen des Ursprunglandes „Thai“ umbenannt. In der Bevölkerung ist der Name THAI weitgehend noch unbekannt. Die meisten Liebhaber wollen eine Siamkatze des alten Typs.
Seit 1990 ist sie wieder da, die neue „alte“ Siam!
Sie gilt als eigenständige Rasse und ist unter dem Namen „Thai“ von der World Cat Federation anerkannt.
Seit 30.9.2017 ist sie nun auch offiziell in der FIFe anerkannt und darf nun in allen Klassen ohne Einschränkung ausgestellt werden (http://www1.fifeweb.org/dnld/std/THA.pdf).
Farben
Grundsätzlich gibt es bei den Thaikatzen vier Standardfarben
Seal-point, chocolate-point, lilac-point und blue-point. Außerdem gibt es noch: red-point, und creme-point.
Die genannten Farbschläge gibt es auch als Tabby, was bedeutet, dass die Points nicht vollfarbig sind, sondern eine Strichzeichnung haben. Die Maske umfasst Nase, Schnurrhaarkissen, Augenumrandung und Stirn und ist durch Linien mit den Ohren verbunden. Mit der Grundfarbe ist die übrige Körperoberfläche bedeckt.
Thaikatzen sind mit etwa einem Jahr ausgefärbt, dunkeln jedoch im Alter insbesondere auf dem Rücken immer stärker nach.
Das Fell ist kurz, fein, glänzend, seidig und glatt anliegend, mit leichtem Unterfell.
Körperbau
Die Thaikatze hat einen kompakten und muskulösen Körper, der mittelgroß bis groß ist. Der Kopf ist ein gemässigter Keil mit sanft gerundeten Konturen. Das Profil ist geschwungen mit einer leichten Einbuchtung in Augenhöhe, Kinn und Unterkiefer sind kräftig, die Schnauze ist gerundet.
Die Augen sind, offen, mandelförmig und sollten von tiefblauer Farbe sein. Die mittelgroßen Ohren sind breit am Ansatz mit leicht gerundeten Spitzen und eine Spur näher am Scheitel als seitlich gesetzt. Der elegant und geschmeidige, schlanke Körper wird von einem spitz zulaufenden Schwanz abgeschlossen.
Charakter und Wesen
In ihrem Charakter unterscheidet sich die THAI nicht von der SIAM. Diese wunderbaren Katzen sind gemütlich und sonnig vom Charakter und anhänglich wie kleine Kinder, frech, charmant, temperamentvoll, flink und zugleich extrem liebevoll zu ihresgleichen und zu ihren Menschen. Die Thais sind intelligent, eigensinnig, neugierig. Am deutlichsten unterscheidet sie sich von anderen Katzenrassen durch ihre Stimme. Ständig ändert sie Klangfarbe, Tonhöhe und Lautstärke.
Sie erobern die Herzen der Zweibeiner mit ihrem unwiderstehlichen Charme, lautem Schnurren und einem stürmischen Temperament und ihrem unermüdlichen, munteren Dabeisein wollen, das viel, viel mehr ist, als nur schmeichelndes Auf-dem-Schoß-sitzen. Durch ihr lebhaftes aufgeschlossenes Wesen ist sie sehr gelehrig und lässt sich leicht erziehen. Auch am Apportieren finden viele Thaikatzen großen Spaß, ob Haarbällchen, Wedel, Papier-kügelchen, Spielmäuse, alles wird dem Besitzer überbracht.